Samstag, 3. März 2012

Warum der Kindle so großartig ist – und warum eBooks unbedingt günstiger werden müssen!

Wer noch nie einen eBook-Reader (oder nur einen schlechten) in der Hand hatte, der ist skeptisch. Aber der Kindle ist großartig. Hätte ich nicht noch so viele andere Bücher, ich würde nur noch auf dem Kindle lesen.

Man kann ihn in einer Hand halten und ganz ohne die zweite Hand umblättern. Es passen mehrere hundert Bücher gleichzeitig drauf, dabei ist er kleiner, leichter und dünner als ein einziges Taschenbuch. Der Akku hält eine halbe Ewigkeit – und ist in kürzester Zeit wieder geladen. Man entlastet die Umwelt, denn ein einziger Kindle kann ganze Bibliotheken gedruckter Bücher ersetzen. Man kann Eselsohren setzen oder Notizen ins Buch schreiben, ohne es zu beschädigen. Das Display ist aus beinahe jedem Winkel und auch bei direkter Sonneneinstrahlung hervorragend lesbar. Wer schließlich älter wird oder sowieso nicht allzu gut sieht, vergrößert einfach die Schrift und kann oft sogar ohne Brille ganz entspannt lesen.


Geräte wie der Kindle könnten dazu führen, das Lesen zu retten. Denn darum geht es doch, oder? Ums Lesen! Ums Lesen von Büchern!


Warum sind eBooks dann im Preis nicht viel günstiger? Es gibt keine Herstellungs-, Material-, Transport- und Lagerungskosten, keine Verluste durch Beschädigungen bei Lagerung und Transport. Auch Ladendiebstahl gehört der Vergangenheit an. Und, liebe Verlage, es gibt keinen Gebrauchtmarkt – wer ein eBook lesen will, der muss es immer neu kaufen!


Seit Jahren beschwert sich alle Welt, dass zu wenig gelesen wird. Das Buch ist tot, heißt es immer öfter. Aber hier ist die Chance, das zu ändern. eBook-Reader sind ein hippes Trend-Accessoires, das auch ganz junge Menschen wieder zum Lesen bringen kann. Vorausgesetzt natürlich, die Preisgestaltung ist fair. Die nötigen Investitionen für die Verlage sind bei eBooks auf ein absolutes Minimum geschrumpft. Gleichzeitig haben Käufer keine Möglichkeit, ein eBook wieder zu verkaufen und sich so einen Teil des Kaufpreises zurückzuholen – schon dafür muss man ihnen preislich entgegenkommen.


Warum passen die Verlage ihre Preise für eBooks dann nicht an? Die Antwort: weil sie weiterhin Printausgaben verkaufen wollen. Damit hält man die Konkurrenz unabhängiger Autoren auf Abstand. Glauben jedenfalls die Verlage. Aber wie lange noch? Das Buch hat in den letzten Jahrzehnten den Anschluss verloren gegenüber Filmen, Videospielen und dem Internet. Die ach so hoch gelobte Buchpreisbildung hat speziell in Deutschland sicher ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Aber jetzt bekommt das Buch gerade eine zweite Chance. Die gilt es zu nutzen. Weil es ums Lesen geht. Und weil unabhängige Autoren in Zukunft eine feste Größe im Buchmarkt darstellen werden, ob das den Verlagen nun passt oder nicht.


Fakt ist: Wer weiterhin glaubt, eBooks überteuert anbieten zu können, nur weil er ein paar etablierte Autoren unter Vertrag hat, der missversteht die Zeichen der Zeit. Kein eBook darf mehr als 5,- Euro kosten. Verlage, die das nicht erkennen, werden sich auf Dauer nicht mehr am Markt behaupten können.

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