Dienstag, 27. März 2012

One-eBook-Reader per Child – Jetzt ist die Zeit reif!


Die Initiative „One Laptop per Child“ – auch bezeichnet als das „100$-Laptop“ – ist eine großartige Idee. Aber sie hat mit einigen Problemen zu kämpfen: Laptops sind teuer. Sie gehen leicht kaputt. Sie brauchen viel Strom. Sie sind für viele Kinder zu komplex. Sie können ihre potentielle Konnektivität in vielen Gebieten gar nicht nutzen. Sie sind zu groß, um sie immer bei sich zu haben. Und das Schlimmste: Sie veralten viel zu schnell!

Zugegeben: Die Kosten wurden minimiert. Die Geräte wurden so robust gebaut wie möglich, und man kann mit einer Kurbel selbst für Energie sorgen. Sie haben eine einfache Benutzeroberfläche. Und die Konnektivität wird immer besser werden. Trotzdem: Ein Computer veraltet nun einmal viel zu schnell, und selbst ein robuster Computer wird kaum 10 oder auch nur 5 Jahre in Kinderhänden überstehen.

Aber warum überhaupt einen Computer? Wer rennen will, sollte erst gehen lernen. Außerdem merken wir doch selbst gerade, dass ein Smartphone der perfekte Wegbegleiter ist und nicht etwa das Notebook. Also jedem Kind sein Telefon? Ganz sicher nicht. Bei uns geht es um die Bewältigung unseres technisierten Alltags. Bei den Kindern der Zielgruppe hingegen geht es um die Möglichkeit, sich fortzubilden. Der perfekte Wegbegleiter, die bessere Alternative zum 100$-Laptop wäre ein Buch. Oder genauer: Alle Bücher! Oder noch genauer: Alle Schulbücher dieser Welt, die bequem auf einem einzigen eBook-Reader Platz haben. Und gerne zur Motivation auch noch ein paar Comics und Romane.

Wie bin ich darauf gekommen? Nun, das war zugegebenermaßen kein Geniestreich. Ich habe ein Buch über die Handhabung des Amazon Kindle geschrieben ( http://amzn.to/GVVLJ2 ). Von der Beschreibung der Möglichkeiten dieses Gerätes war es dann nur noch ein ganz kleiner Schritt zu der „One-eBook-Reader-per-Child“-Idee. Seit Jahren sprechen die Menschen (auch ich) von einer Demokratisierung des Wissens durch das Internet. Jetzt, mit eBooks, fällt auch die letzte Hürde. Ein 100$-Laptop, das zu empfindlich ist und schnell veraltet? Wie wäre es mit einem 20$-eBook-Reader?!

Wie sollte ein solches Gerät aussehen? Ein monochromes E-Ink-Display, das verbraucht kaum Strom und lässt sich auch bei Sonne gut ablesen. Kostengünstige 4 GB Speicher reichen für mehrere tausend Bücher. Dann eine Schnittstelle zur Verbindung mit gleichartigen Geräten. Ein stabiles spritzwassergeschütztes Gehäuse inkl. Displaydeckel, den man zum Lesen nach hinten klappen kann. Und Amazons Kindle macht vor, dass Akkulaufzeiten von zwei Monaten keine Utopie sind.

Jedes Kind auf der Welt könnte jedes Schulbuch (und noch viel mehr) kostenlos erhalten. Das DRM (Digitales Rechtemanagement) könnte so eingerichtet sein, dass all diese Bücher nur auf solchen speziellen eBook-Readern angezeigt werden können. Und wenn die eBook-Reader eine Schnittstelle haben, mit der jeder Reader seine Bücher an den anderen weitergeben kann, dann hat – finanzierbar und ohne Verbreitungsprobleme – plötzlich jedes Kind dieser Welt die Möglichkeit, sich unbegrenzt fortzubilden.

Und wenn die Verlage sich weigern sollten, ihre Schulbücher kostenlos an Bedürftige abzugeben? Zum einen werden Schulbehörden hoffentlich dann solche Verlage bevorzugen, die sich eben nicht weigern. Zum anderen zeigen Projekte wie Wikipedia, dass es genug Menschen gibt, die Initiative zeigen und sich im Interesse des Gemeinwohls einbringen. Nichts spricht dagegen, dass Privatpersonen zusammen an der Entwicklung neuer Schulbücher arbeiten, die dann in möglichst viele Sprachen übersetzt und weltweit kostenlos als eBooks verbreitet werden können.

Bitte verbreitet den Link zu diesem Blog (http://bit.ly/GTDVHj). Je mehr Menschen diesen Text lesen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand dieses Projekt startet. Und wenn du das sein solltest… ich wäre auf jeden Fall gern dabei, beratend oder auch aktiv. Schreib mir einfach eine Nachricht.

Samstag, 3. März 2012

Warum der Kindle so großartig ist – und warum eBooks unbedingt günstiger werden müssen!

Wer noch nie einen eBook-Reader (oder nur einen schlechten) in der Hand hatte, der ist skeptisch. Aber der Kindle ist großartig. Hätte ich nicht noch so viele andere Bücher, ich würde nur noch auf dem Kindle lesen.

Man kann ihn in einer Hand halten und ganz ohne die zweite Hand umblättern. Es passen mehrere hundert Bücher gleichzeitig drauf, dabei ist er kleiner, leichter und dünner als ein einziges Taschenbuch. Der Akku hält eine halbe Ewigkeit – und ist in kürzester Zeit wieder geladen. Man entlastet die Umwelt, denn ein einziger Kindle kann ganze Bibliotheken gedruckter Bücher ersetzen. Man kann Eselsohren setzen oder Notizen ins Buch schreiben, ohne es zu beschädigen. Das Display ist aus beinahe jedem Winkel und auch bei direkter Sonneneinstrahlung hervorragend lesbar. Wer schließlich älter wird oder sowieso nicht allzu gut sieht, vergrößert einfach die Schrift und kann oft sogar ohne Brille ganz entspannt lesen.


Geräte wie der Kindle könnten dazu führen, das Lesen zu retten. Denn darum geht es doch, oder? Ums Lesen! Ums Lesen von Büchern!


Warum sind eBooks dann im Preis nicht viel günstiger? Es gibt keine Herstellungs-, Material-, Transport- und Lagerungskosten, keine Verluste durch Beschädigungen bei Lagerung und Transport. Auch Ladendiebstahl gehört der Vergangenheit an. Und, liebe Verlage, es gibt keinen Gebrauchtmarkt – wer ein eBook lesen will, der muss es immer neu kaufen!


Seit Jahren beschwert sich alle Welt, dass zu wenig gelesen wird. Das Buch ist tot, heißt es immer öfter. Aber hier ist die Chance, das zu ändern. eBook-Reader sind ein hippes Trend-Accessoires, das auch ganz junge Menschen wieder zum Lesen bringen kann. Vorausgesetzt natürlich, die Preisgestaltung ist fair. Die nötigen Investitionen für die Verlage sind bei eBooks auf ein absolutes Minimum geschrumpft. Gleichzeitig haben Käufer keine Möglichkeit, ein eBook wieder zu verkaufen und sich so einen Teil des Kaufpreises zurückzuholen – schon dafür muss man ihnen preislich entgegenkommen.


Warum passen die Verlage ihre Preise für eBooks dann nicht an? Die Antwort: weil sie weiterhin Printausgaben verkaufen wollen. Damit hält man die Konkurrenz unabhängiger Autoren auf Abstand. Glauben jedenfalls die Verlage. Aber wie lange noch? Das Buch hat in den letzten Jahrzehnten den Anschluss verloren gegenüber Filmen, Videospielen und dem Internet. Die ach so hoch gelobte Buchpreisbildung hat speziell in Deutschland sicher ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Aber jetzt bekommt das Buch gerade eine zweite Chance. Die gilt es zu nutzen. Weil es ums Lesen geht. Und weil unabhängige Autoren in Zukunft eine feste Größe im Buchmarkt darstellen werden, ob das den Verlagen nun passt oder nicht.


Fakt ist: Wer weiterhin glaubt, eBooks überteuert anbieten zu können, nur weil er ein paar etablierte Autoren unter Vertrag hat, der missversteht die Zeichen der Zeit. Kein eBook darf mehr als 5,- Euro kosten. Verlage, die das nicht erkennen, werden sich auf Dauer nicht mehr am Markt behaupten können.